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Wir zeigen Ihnen in unserem Verarbeitungskurs, wie Sie das Material und die Aussstattung vorbereiten, den Baumwollputz mit der Spritztechnik auftragen, eine glatte Oberfläche erzeugen, einen Marmoreffekt-Muster kreieren, bestehende Beschädigungen im Baumwollputz ausbessern, den kompletten Baumwollputz wieder entfernen und die Spritzpistole richtig reinigen.

Teil 1: Die Spritztechnik-Ausstattung

Folgende Ausstattung wird von Ihnen für die Spritztechnik benötigt:

Kompressor

Der Kompressor sollte leistungsstark sein (6-8 Bar) und mindestens über eine Abgabeleistung von 200l / min verfügen. Optimalerweise sollte er in einem separaten Raum stehen, da die Luftfeuchtigkeit im Raum beim Arbeiten sehr hoch wird und der Kompressor diese Luft anzieht.

Druckluftschlauch

Der Druckluftschlauch sollte eine Länge von 10 Metern haben, um in jede Ecke des separaten Raumes zu kommen.

Spritzpistole

Die Spritzpistole ist das Hauptarbeitsgerät. Sie ist hinten mit einem Druckluftregler ausgestattet, um den Druck einzustellen, mit dem der Baumwollputz herausgespritzt wird.

Trichter

In den Trichter wird der Baumwollputz eingefüllt. Durch die Größe ermöglicht er ein kontinuierliches Arbeiten. Er wird mit einer Schlauchschelle auf der Spritzpistole fixiert.

 

Die Vorbereitung der Ausstattung

Ziehen Sie die Schlauchschelle am Trichter mit einem Schraubenschlüssel an der Spritzpistole fest. Schließen Sie nun den Schlauch an. Er rastet jeweils am Kompressor und an der Spritzpistole ein. Jetzt können Sie den Kompressor mit Strom versorgen und die Sprüheinrichtung ist vorbereitet.

Übrigens: Die komplette Ausstattung können Sie auch ganz bequem bei uns zu einem günstigen Preis mieten. Alle Infos hierzu finden Sie auf Vermietung Sprüheinrichtung.

 


Teil 2: Material anmischen

Der Baumwollputz wird in einem Plastikbeutel geliefert. Schneiden Sie diesen vorsichtig auf und schütten Sie ihn in einen großen Kübel. Durch Lagerung und Transport können sich die enthaltenen Effekte und Bindemittel absetzen. Deshalb ist es sehr wichtig, den trockenen Baumwollputz noch einmal gründlich umzurühren, damit sich alles gleichmäßig verteilt. Sie benötigen mindestens 6 Liter lauwarmes Wasser je Beutel. Je nach Dekor und Farbe braucht man etwas mehr Wasser, das Sie im Nachhinein noch dazugeben können, wenn die Konsistenz noch nicht optimal ist. Geben Sie das Wasser in einem Schlag in den Kübel, da das Material ansonsten verklumpen kann. Beginnen Sie sofort, das Material zu verrühren. Wenn eine gleichmäßige Masse entstanden ist, lassen Sie den Baumwollputz 15 Minuten ziehen.

Falls kein warmes Wasser zur Verfügung stehen sollte, z.B. auf einer Baustelle, funktioniert das Anmischen auch mit kaltem Wasser, allerdings muss das Material dann 15 Minuten länger, also insgesamt 30 Minuten ziehen.

Rühren Sie nach der Ziehzeit den Baumwollputz nochmal durch. Die Konsistenz ist nun matschig. Mit dem Spachteltest können Sie überprüfen, ob die Konsistenz korrekt ist: Das Material muss von der Spachtel herunterrutschen, wenn Sie sie senkrecht halten. Das ist wichtig, da der Putz im Trichter auch an den Wänden heruntergleiten muss, um in die Spritzpistole zu gelangen. Falls der angemischte Putz an der Kelle kleben bleiben sollte, fügen Sie noch etwas Wasser hinzu, rühren das Material gut durch und führen erneut den Spachteltest durch. Nun haben Sie den spritzfertigen Baumwollputz.

 


Teil 3: Baumwollputz auftragen

Die richtige Einstellung der Pistole

Füllen Sie das Material in den Trichter. Es reicht vollkommen aus, den Trichter bis zur Hälfte zu füllen, da die Spritzpistole mit dem Trichteraufsatz ansonsten relativ schwer wird. Bevor Sie mit dem Spritzen beginnen, stellen Sie die Pistole ein. Empfehlenswert ist ein Probestück oder eine Probeplatte, auf der Sie die Einstellung ausprobieren können. Drücken Sie dafür den Abzug komplett durch und geben Sie anschließend die Luft am Regler langsam hinzu, sodass der Putz aus der Pistole heraussprüht. Wenn sich das Material an der Wand aufhäuft und sich Einschlusslöcher bilden, verringern Sie den Druck auf der Pistole. Das Material sollte nach dem Auftragen gleichmäßig aussehen und ein schönes Spritzbild ergeben. Mit kleineren Druck-Einstellungen an der Pistole können Sie das Spritzbild variieren. Wenn Sie Ihre optimale Einstellung gefunden haben, brauchen Sie daran während der kompletten Verarbeitung nichts mehr zu verändern.

Das Auftragen an der Wand

Achten Sie beim Spritzen darauf, gerade zur Wand zu stehen und die Pistole auch immer gerade zur Wand zu halten. Durch das Neigen der Spritzpistole würde ein ungleichmäßiger Auftrag entstehen. Falls Sie mit dem Auftrag nicht zufrieden sein sollten, können Sie das Material mit einer Kelle einfach wieder von der Wand abziehen, solange es noch nass ist. Sie können das abgezogene Material zum restlichen Putz hinzufügen und durchmischen, um es erneut zu verwenden.

Unser Tipp: Tragen Sie das Material in kreisförmigen Bewegungen auf, um ein gleichmäßiges Bild zu erhalten. So können Sie leicht kontrollieren, ob Sie jeden Bereich mit gleicher Menge getroffen haben.

Das Auftragen an engen Stellen

Um den Putz an schwer zu erreichenden Stellen aufzutragen, füllen Sie den Trichter nur bis zu einem Viertel voll, damit Sie ihn neigen können, ohne dass das Material wieder herausläuft. Der Trichter ist auf der einen Seite geschlossen, sodass selbst ein Arbeiten über Kopf möglich ist. Halten Sie mit der einen Hand den Trichter fest und sprühen Sie nun mit kleinen kreisenden Bewegungen den Putz an die gewünschte Stelle. Falls der Putz im Trichter durch die Neigung nicht mehr nachlaufen sollte, machen Sie kurz Pause, richten den Trichter auf und schütteln Sie ihn kurz hin und her, damit das Material wieder nachrutschen kann.

Nach dem Auftragen

Wenn Sie mit dem Auftragen komplett fertig sind, entfernen Sie die Abklebebänder, solange das Material noch nass ist. Ist der Putz bereits getrocknet, könnte es beim Abziehen passieren, dass der Putz ausreißt oder dass unschöne Kanten entstehen.

Übrigens: Falls der Putz beim Auftragen versehentlich auf einen Fenster- oder Türrahmen gelangt ist, lässt er sich problemlos mit einem nassen Lappen wieder abwischen.

Nach dem Auftragen muss das Material ca. 2-3 Tage durchtrocknen.

Sie können den Baumwollputz auch mit einer Spachtel auftragen, weitere Infos hierzu finden Sie hier.

 


Teil 4: Glätten der Baumwollputz Oberfläche (optional - empfohlen mit Sprüheinrichtung)

Es muss nicht immer die grob gespritzte Struktur sein, auch samtig glatte Oberflächen lassen sich mit dem Wolcolor24 Baumwollputz herstellen.

Hierzu spritzen Sie das Material wie in Schritt 3 beschrieben an die Wand. Sie brauchen zum Glattziehen eine Kunststoffkelle, die extra abgerundete Ecken hat, damit keine Riefen oder Streifen entstehen. Ziehen Sie nun mit leichtem Druck das Material von der Kante aus in die Mitte mit der Kante glatt. Es wird nicht gleich beim ersten Mal ein perfekt glattes Bild zu sehen sein. In der Regel müssen Sie über jede Stelle ca. 2-3 Mal darüberstreichen, bis ein optimales Ergebnis entsteht. Arbeiten Sie das Material gleichmäßig nach und nach durch.

Bei schmalen Stellen wie zum Beispiel um den Lichtschalter herum können Sie auch eine schmalere Kunststoffkelle verwenden.

Sie brauchen sich beim Bearbeiten nicht beeilen, da der Putz eine Trocknungszeit von 2 Tagen hat.

Sollte beim Glattstreichen eine Kante oder Unebenheit entstehen, können Sie sich ein wenig Material vom Eimer auf die Kelle nehmen, auf die Stelle drücken und gleichmäßig in die Fläche einarbeiten.

Unsere Tipps:

Um das Glattstreichen zu üben, können Sie Ihre anfangs verwendete Probeplatte verwenden, die mindestens 1 x 1 Meter groß sein sollte, um die Technik ausreichend auszuprobieren und ein Gefühl dafür zu bekommen.

Entstehen Ihnen beim Glattziehen immer wieder Riefen, können Sie das Material nach dem ersten Glätten ca. 2 Stunden antrocknen lassen und dann erneut bearbeiten. Der Putz ist nun nicht mehr so nass und lässt sich leichter anpassen.

 


Teil 5: Herstellen einer Marmorierung mit Baumwollputz (optional)

Mit Baumwollputz haben Sie vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten Ihrer Wände. Hier zeigen wir Ihnen die Technik, wie Sie einen zweifarbigen Marmorierungseffekt erstellen.

Die Marmorierungstechnik

Spritzen Sie zuerst Ihre Wand wie in Schritt 3 beschrieben in der gewünschten Grundfarbe. Füllen Sie nun die zweite Farbe in den Trichter und spritzen damit ein variables Muster auf die Wand. Für die anschließende Verarbeitung gibt es keine pauschale Anleitung, da dies von den eigenen Vorstellungen abhängt. Sie können sich dabei an vorgegebenen Marmorierungsmustern orientieren oder Ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Mischen Sie dafür die zweite Farbe mit dem bereits aufgetragenen Putz in verschiedene Richtungen. Sie können dafür das Material auf der Wand beliebig verschieben und den Druck variieren.

Umso mehr Sie das Material einarbeiten und mit der ganzen Masse spielen, umso besser wird anschließend das erzeugte Muster. Es lohnt sich also, hierbei ein wenig Zeit zu investieren. Es ist dabei kein Problem, wenn Ihnen eine Kante entsteht oder der Wanduntergrund sichtbar wird, da Sie dies einfach wieder glattziehen oder mit neuem Material aus dem Eimer ausgleichen können.

Mit dieser Technik lassen sich übrigens auch schön Glitzer- und Effektelemente einarbeiten.

Beachten Sie hierbei, dass die Farben beim nassen Putz noch intensiver wirken, als sie später im trockenen Zustand wirklich aussehen. Es lohnt sich also auch bei dieser Technik, zuerst mit einer Probeplatte zu arbeiten, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.

 


Teil 6: Baumwollputz entfernen

Falls der Baumwollputz mit den Jahren Gebrauchsspuren aufweist oder Sie sich für ein anderes Design entscheiden, dann können Sie ihn schnell und problemlos wieder von der Wand entfernen. Hierfür brauchen Sie lediglich eine handelsübliche Wasserspritzflasche. Füllen Sie diese mit Wasser. Sie können auch einen Schuss Tapetenlöser mit hinzugeben, dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Sprühen Sie nun die Wand gleichmäßig mit Wasser ein, sodass der Putz gut einweicht. Sie brauchen zum Lösen ungefähr die gleiche Menge an Wasser, wie Sie auch zum Anmischen des Materials verwendet haben. Lassen Sie die durchfeuchtete Wand ein paar Minuten ziehen. Nun können Sie das Material ganz einfach mit der Kunststoffkelle wieder abziehen.

Mehr zum Entfernen des Baumwollputzes erfahren Sie hier.

Reparieren unschöner Stellen

Mit dieser Technik ist es auch kein Problem, den Baumwollputz auszubessern, falls Sie einmal einen Fleck oder Macken an der Wand haben. Sie können die entsprechende Stelle einfach anfeuchten, den beschädigten Putz abtragen, neues Material anmischen und wieder auftragen. Falls Sie den Putz ursprünglich mit der Spritztechnik aufgetragen haben, sollte auch die auszubessernde Stelle wieder genauso gespritzt werden. Wurde die Wand glatt abgezogen, können Sie den neuen Putz ebenso wieder mit der Kelle auftragen und einarbeiten.

Unser Tipp: Wenn fertig angemischtes Material übrigbleibt, können Sie dieses für spätere Reparaturzwecke in eine Plastiktüte packen und in der Gefriertruhe aufbewahren. Somit haben Sie immer fertigen Putz zur Hand, falls mal etwas passieren sollte. Zur Verarbeitung müssen Sie das Material einfach auftauen lassen und verarbeiten. Der Putz lässt sich übrigens auch mehrere Male wieder einfrieren und auftauen.

 


Teil 7: Beschädigungen im Baumwollputz ausbessern

Sie haben in Ihrem Baumwollputz einen unschönen Kratzer oder Macken? Diesen können Sie mit ein paar einfachen Handgriffen ausbessern. Hierfür nehmen Sie etwas Wasser, das Sie mit einer Spritzflasche auf die Stelle aufsprühen. Lassen Sie das Wasser ein paar Minuten einwirken, um den Putz aufzuweichen. Der Unterschied zum trockenen Putz lässt sich hierbei deutlich sehen. Nehmen Sie nun einen Pinsel, zum Beispiel einen Heizkörperpinsel und tupfen Sie vorsichtig auf die Stelle, die Sie ausbessern möchten. So können Sie den Kratzer behutsam verschwinden lassen, ohne dabei die Struktur des Putzes zu verändern. Anschließend können Sie die Stelle einfach trocknen lassen.

 


Teil 8: Pistolenreinigung

Um die Pistole zu reinigen, öffnen Sie die Schlauchschelle mit einem Schraubenschlüssel, um den Trichter zu lösen. Reinigen Sie nun den abmontierten Trichter im Waschbecken oder in der Badewanne unter fließendem Wasser. Die groben Stellen können Sie zunächst mit der Hand auswischen. Reiben Sie den Trichter anschließend mit einem Lappen aus, um auch Reste zu entfernen, die sich eventuell festgesetzt haben. Sie können das Material sowohl innen als auch außen problemlos mit einem nassen Lappen entfernen, da sich der Putz sehr einfach in Verbindung mit Wasser löst.

Spülen Sie anschließend die Pistole mit Wasser durch. Bei größeren Resten können Sie mit dem Finger nachhelfen, um sie zu entfernen. Zur leichteren Reinigung lässt sich die Düse bzw. das Verstellrad vorne abnehmen. Wenn das Material schon etwas gezogen hat, kann die Reinigung der Pistole auch etwas hartnäckiger sein. Sie brauchen jedoch zur Reinigung nur Wasser. Spielen Sie etwas mit dem Wasserdruck, schütteln Sie sie leicht, indem Sie die Öffnung mit der Hand abdecken, dann lässt sich auch festsitzendes Material gut lösen.

 

Foto: peshkova / stock.adobe.com

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